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Die GEW-Vorsitzende Maike Finnern hat im +3 Magazin der Süddeutschen Zeitung auf die Frage „Wie verbessern wir Bildung?“ geantwortet.
13.09.2022
Derzeit krankt das Bildungssystem vor allem an einer chronischen Unterfinanzierung sowie einem massiven Fachkräftemangel. Gleichzeitig werden die Gelder, die für Bildung zur Verfügung stehen, nach Ansicht der GEW ungerecht verteilt. Eine Kernforderung der Bildungsgewerkschaft ist es daher, den sogenannten Königsteiner Schlüssel abzuschaffen und durch ein sozial indiziertes Verteilsystem zu ersetzen.
Für das +3 Magazin der Süddeutschen Zeitung antwortete die GEW-Vorsitzende Maike Finnern daher auf die Frage „Wie verbessern wir Bildung?“:
„Das Bildungswesen in Deutschland ist seit Jahren unterfinanziert. Die Folgen spüren die Menschen von der Kita, über die Schulen und Hochschulen bis in die Weiterbildung. Es wird immer schwieriger, eine hohe Qualität der Angebote sicherzustellen. Trotz des hohen Engagements der Pädagoginnen und Pädagogen. Sie bezahlen gute Qualität oft mit ihrer Gesundheit.
Dazu kommt: Gelder, die der Bund für die Schulen gibt, kommen nicht da an, wo sie am dringendsten benötigt werden: in benachteiligten Stadtvierteln und Regionen, bei armen Familien. Der Grund: Die Mittel werden nach dem Königsteiner Schlüssel verteilt. Dieser funktioniert jedoch nach dem Matthäus-Prinzip: Wer hat, dem wird gegeben.
Ungleiches muss ungleich behandelt werden
Deshalb hat die GEW einen neuen Verteilungsschlüssel entwickelt, der stark soziale Kriterien berücksichtigt. Er folgt der Leitlinie: Ungleiches muss ungleich behandelt werden. Denn Bildungserfolg und Lebenschancen der Menschen dürfen nicht von der Postleitzahl abhängen.
Zudem muss Politik den dramatischen Fachkräftemangel endlich ernsthaft bekämpfen. Die Mangelsituation wird derzeit auf dem Rücken der Lehrkräfte und Erzieherinnen ausgetragen. Das ist unverantwortlich und wird nicht lange gut gehen. Zudem besteht die Gefahr, dass gesellschaftlich zentrale Projekte wie der Ausbau des Ganztags, die Inklusion oder die Digitalisierung vor die Wand gefahren werden, weil es für eine qualitativ hochwertige Umsetzung viel zu wenige Fachkräfte gibt.“
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